Dendera ist eine kleine oberägyptische Stadt, die ca. 70 Kilometer nördlich von Luxor liegt. Die Hauptattraktion der Tempelanlage von Dendera ist der Hathor-Tempel,  der vielleicht am besten erhaltene Tempel  Oberägyptens. Die gesamte Anlage umfasst ca. 40.000 m² und ist von einer mächtigen Lehmziegelmauer umgeben. Der heutige Hathor-Tempel stammt aus dem Jahr 54 v. Chr., aus der ptolemäischen Dynastie und wurde vom römischen Kaiser Tiberius fertiggestellt. Der Tempel ruht jedoch auf den Fundamenten früherer Gebäude, die mindestens bis zur Herrschaft des Pharaos Cheops zurückreichen (bekannt als der Erbauer der Großen Pyramide von Gizeh). Neben dem Hathor Tempel befinden sich auf dem Areal auch römische und pharaonische Mammisi (Geburtshäuser), Ruinen einer koptischen Kirche und eine kleine, der Göttin Isis geweihte Kapelle aus der römischen oder ptolemäischen Epoche.

Ca. 100 Kilometer nördlich von Dendera liegt Abydos, eine der ältesten altägyptischen Städte. Die Heilige Stadt gilt als eine der wichtigsten archäologischen Stätten Ägyptens und beherbergte zahlreiche antike Tempel, darunter Umm el Qaab, eine königliche Nekropole, in der frühe Pharaonen bestattet wurden. Diese Gräber wurden als äußerst bedeutende Bestattungen angesehen, sodass es wünschenswert wurde, in dieser Gegend begraben zu werden, was dazu führte, dass die Bedeutung der Stadt als Kultstätte zunahm. Im Mittleren Reich entwickelte sich Abydos zum Hauptkultort des Gottes Osiris und diente als Austragungsort für die jährlichen Osiris-Mysterien.

Heute ist Abydos vor allem für den Totentempel von Sethos I. bekannt, der eine einzigartige Inschrift aus der 19. Dynastie enthält, die in der modernen Welt als die „Abydos-Königsliste“ bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine chronologische Liste mit Kartuschen der meisten dynastischen Pharaonen Ägyptens, von Menes bis zum Vater von Sethos I., Ramses I. Bemerkenswert sind auch die „Abydos-Graffiti“, alte phönizische und aramäische Graffiti, die an den Wänden des Tempels von Sethos I. gefunden wurden.